Chimäre
Die Chimäre (griechisch Χίμαιρα, Chímaira, „die Ziege“) ist ein Mischwesen der griechischen Mythologie. Davon ausgehend wurde der Begriff Chimäre später auf alle Mischwesen ausgedehnt.
Mythos
Die Chímaira war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren die Hydra, der Kerberos, die Sphinx und Orthos. Sie lebte in dem Ort Chimaira in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.Homer beschreibt sie in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen mit drei Köpfen: dem eines Löwen, im Nacken dem einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen. König Iobates gab Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, den Auftrag, die Chimäre zu töten. Hierzu stellte ihm Poseidon seinerseits ein Mischwesen, das geflügelte Pferd Pegasus, zur Verfügung: Aus der Luft konnte er die Chimäre mit Hilfe eines Bleiklumpens auf der Spitze seines Speeres erlegen.
Siehe auch: Kampf gegen die Chimäre
König Iobates trug Bellerophon weitere vermeintlich tödliche Missionen auf, welche Bellerophon jedoch alle meisterte, woraufhin König Iobates ihm seine Tochter zur Frau gab und sein halbes Königreich zusprach.Harpyie
Eine Harpyie ([harˈpyːjə], griechisch ἅρπυια, harpūia „Reißer“, lateinisch harpeia) ist ein geflügeltes Mischwesen der griechischen Mythologie
Mythos
Sie verkörpern die Sturmwinde[1] und waren die Töchter des Meerestitanen Thaumas und der Okeanide Elektra[2]. Ihre Zahl schwankt je nach Überlieferung zwischen zwei und fünf. Namentlich treten auf:- Aello (altgriechisch Ἀελλώ aëllṓ[2] zu ἄελλα áëlla „Sturmwind, Wirbel“: „Windsbraut“)
- Okypete (Ὠκυπέτη Ōkypetē[2] zu (poetisch:) ὠκυπέτηs ōkypétēs „schnell fliegend“, aus ὠκύs okýs „schnell“ und πέτομαι pétomai „ich fliege“: „die Schnellflügelige“)
- Podarge (Ποδάργη podargē[3] „die Schnellfüßige“)
- Kelaino, Celaeno (zu κελαινός kelainos (poetisch:) „dunkel“, „unheilvoll“: „die Dunkle“), die in der Aeneis erwähnt wird.[4]
Die Harpyien werden als schnell wie der Wind und als unverwundbar beschrieben. Trotzdem wird erzählt, dass Podarge von Herakles getötet wurde: Die Harpyien sollten den blinden König Phineus quälen, indem sie ihm das Essen aus dem Mund raubten und die übrigen Brocken mit ihrem Kot so beschmutzten, dass sie zum Essen untauglich waren.[6] Sie ließen ihm allerdings immer gerade genug, um zu überleben. Die Argonauten vertrieben darauf die Harpyien mit Hilfe der Söhne des Nordwindes Boreas.[7] Podarge wurde dabei von einem Pfeil getroffen.
Die Schwester der Harpyien war Iris, die Göttin des Regenbogens, Gattin des Westwindes Zephir. Zephir zeugte mit Podarge die Pferde des Achilleus[8], die somit mit diesem verwandt sind (Cousins 2. Grades), da Achills Mutter Thetis als Nereide und Tochter der Okeanide Doris die Nichte der Okeanide Elektra war.
In der Aeneis des römischen Dichters Vergil finden sich Harpyien im 3. Buch auf den Strophaden, einer Inselgruppe im Westen der Peloponnes. Sie haben dort vor ständigem Hunger bleiche Gesichter und beschmutzen die Opfermahlzeiten des Aeneas und seiner Mannschaft mit ihren Ausscheidungen. Aeneas begegnet Harpyien auch in den Vorhallen der Unterwelt im 6. Buch, wo sie neben Gorgonen und Kentauren hausen.
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